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Broschüre dokumentiert 110 Jahre Strom in der Gemeinde.
Tautenhain: Das 740-jährige Tautenhain begeht in diesem Jahr ein historisches, von der Öffentlichkeit selten wahrgenommenes Jubiläum: Vor 110 Jahren, im Frühjahr 1914, gingen in dem Holzlanddörfchen Tautenhain das erste Mal die Lichter an. Der elektrische Strom kam von der Überlandzentrale Gera-Langenberg über Seifartsdorf entlang dem Tautenhainer Grund. Bis 1920 waren bis auf die Bewohner des Eichberges fast alle Einwohner Tautenhain an die lebenswichtige Energiequelle angeschlossen.
Die Lokale Stromgeschichte ist nun in einer neuen Broschüre nach zulesen. Das Thema gewidmet und die Broschüre erarbeitet haben Friedmar Kerb vom Verein Regionale- und Technikgeschichte Hermsdorf und Manfred Serfling, Ortschronist von Tautenhain, durch jahrelange akribische Recherchen in Staats-, Firmen-, Orts- und Privatarchiven.
Die Broschüre umfasst die Tautenhainer Stromversorgung von ihren historischen Anfängen bis in unsere Gegenwart und widmet sich auch daran beteiligten Bürgermeistern, Elektro-Firmen und Elektromonteuren. Die Autoren bedanken sich bei allen Zeitzeugen, die durch Befragungen sowie durch zur Verfügung gestellte Fotos und Archivalien zur Entstehung einer reich bebilderten Broschüre beigetragen haben. Ebenso danken Friedmar Kerbe und Manfred Serfling der TEAG Thüringer Energie AG in Erfurt die durch die Finanzierung die Herausgabe ihrer Schrift ermöglicht habe.
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Prof. Dr. rer. nat. habil. Udo Rindelhardt anlässlich seines Festvortrages im Rahmen der Preisverleihung des Landesgeschichtlichen Preis für Industriekultur 2022 am Montag, dem 27. Februar 2023, in der SCHOTT-Villa in Jena
In Erinnerung an Prof. Dr. rer. nat. habil. Udo Rindelhardt
Wir trauern um Herrn Prof. Rindelhardt. Er hat viel für unseren Arbeitskreis getan und für unsere Geschichtsarbeit Meilensteine gesetzt. Wir sind ihm dafür dankbar und werden sein Andenken in bleibender Erinnerung behalten. Er wird uns mit seiner entgegenkommenden, hilfreichen und offenen aber auch bestimmten Art, seiner Übersicht, seiner Expertise, seiner Akribie und seinem erstaunlichen Engagement fehlen. Er war für uns ein gewinnbringender Gesprächspartner mit fundierten Kenntnissen zu unseren thüringischen Anliegen und darüber hinaus.
Schon seine Vita zeigt uns auf, dass er ein sehr zielstrebender Mensch gewesen ist.
Nach dem Abitur im Jahr 1965 ging er zum Physikstudium an die TU Dresden (1965 – 1972). Mit dem Abschluss und Promotion auf dem Gebiet „Festkörperuntersuchung bei tiefen Temperaturen“ im Jahr 1972 wurde er Mitarbeiter der Sektion Physik an der TU Dresden bis zum Jahr 1976; danach arbeitete er bis 1991 am Zentralinstitut für Kernforschung Rossendorf im Bereich Kernreaktorphysik.
1986 wurde er mit seiner Habilitationsschrift „Sicherheitsrelevante Untersuchungen an KKW mit Druckwasserreaktoren“ habilitiert. Von 1992 bis 2011 war er am Forschungszentrum Rossendorf mit Forschungsarbeiten zu erneuerbaren Energien (Photovoltaik, Windenergie, Wasserkraft) tätig.
Herr Prof. Rindelhardt hielt ab 1993 Vorlesungen über „Erneuerbare Energien“ an der Universität Leipzig, der TU Chemnitz und der HS Mittweida (bis 2017). Des Weiteren war er ab 1993 Privatdozent für Experimentalphysik an der Universität Leipzig (Fakultät Physik und Geowissenschaften). 2003 wurde er Honorarprofessor für Erneuerbare Energien an der TU Chemnitz (Fakultät Elektrotechnik/Informationstechnik). Seit dem Jahr 2011 beschäftigte er sich mit Arbeiten zur Technikgeschichte und zur Umgestaltung der deutschen Stromwirtschaft (Energiewende).
Über die Jahre haben wir vier Publikationen des Arbeitskreises gemeinsam diskutiert und auf den Weg gebracht. Er schrieb zwei Bücher zur Geschichte der Wasserkraft in Thüringen und eine Broschüre zur Geschichte der Elektrizitätswirtschaft in Südwestthüringen. Für seine Publikation zur Stromversorgung in Südwestthüringen erkannte ihm die wissenschaftliche Jury der Historischen Kommission für Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei den Landesgeschichtlichen Preis für Industriekultur 2022 in der Kategorie II zu.
Prof. Udo Rindelhardt unterstützte unser Symposium zu „100 Jahre Thüringenwerk“ am 17./18. Oktober 2023 mit seinem Festvortrag und seiner Ausarbeitung für den Tagungsband, dessen Erscheinen noch für dieses Jahr geplant ist.
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In Erinnerung an Rainer Martick
„Als Energiearbeiter hat man immer – egal ob vor oder nach der Wende – den Stolz, die Kunden jederzeit und unter allen Umständen mit Energie zu versorgen und den haben sich alle bewahrt.“ (R. Martick in einem Interview, 2015)
Unser Mitglied im Arbeitskreis „Stromgeschichte Thüringens“ der TEAG Thüringer Energie AG verstarb nach einem etwa halbjährigen Kampf gegen eine heimtückische Krankheit am Morgen des 13. Mai 2024.
Rainer Martick, Jahrgang 1946, erlernte den Beruf des Klempners und Installateurs und studierte an der Ingenieurschule für Gastechnik mit dem Abschluss zum Ingenieur für Gasverteilung. Er schloss ein Fernstudium an der Bergakademie Freiberg mit dem Abschluss zum Dipl.-Ing. für Gas- und Öltechnik ab. Von 1969 bis 2007 arbeitete im Gasbereich für Ostthüringen bzw. Thüringen in der TEAG Thüringer Energie AG und ihren entsprechenden Vorgängerunternehmen (Ausnahme 1980-1990 Hauptingenieur Energieversorgung Jena). Zum 1.1.2008 nutzte er die Möglichkeit zum Wechsel in den betrieblichen Altersübergang. Neben der Aufarbeitung seiner Familiengeschichte beschäftigte er sich intensiv mit der thüringischen Gasgeschichte. Ab 2010 vertrat er im AK „Stromgeschichte Thüringens“ der TEAG aktiv die Gasinteressen und brachte sich mit hohem Aufwand für die Gestaltung und Aktualisierung der Homepage des Arbeitskreises ein.
Er wurde Autor bzw. Mitautor von vier Broschüren zur Gasgeschichte: 110 Jahre Gas in Bad Sulza – Zur Energiegeschichte der Stadt, 2014; Erdgas in Thüringen, 2015; 110 Jahre öffentliche Gasversorgung – Im Auf und Ab: Triptis und sein Gaswerk, 2018 und Thüringer Gasgeschichte 1852 - 1945, 2019. Die Inhalte für eine neue Broschüre zur Thüringer Gasgeschichte für die Zeit zwischen 1945 und 1990 hat er abgeschlossen. Druck und Auslieferung dieser Broschüre erlebt nun Rainer Martick nicht mehr. Diese werden wir in seinem Sinne fertigstellen und veröffentlichen.
2020 wurde er zusammen mit dem AK „Stromgeschichte Thüringens“ der TEAG aber explizit für seine Publikation „Thüringer Gasgeschichte 1852 bis 1945“ als Preisträger des Landesgeschichtlichen Preises für Industriekultur Kategorie III von der Historischen Kommission für Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei gewürdigt.
Der Arbeitskreis „Stromgeschichte Thüringens“ der TEAG Thüringer Energie AG verliert mit Rainer Martick den Kenner der Geschichte der Gaswirtschaft Thüringens, einen Netzwerker in „Gaser“-Kreisen, einen Initiator und zielstrebigen Autor von Publikationen sowie langjährigen, geschätzten Kollegen. Wir werden sein Andenken in Ehren halten.
Erfurt, 13. Mai 2024
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64. Arbeitskreisberatung
Zur 64.Beratung trafen sich die Mitglieder des Arbeitskreises „Stromgeschichte Thüringens“ der TEAG im Pumpspeicherkraftwerk Hohenwarte II, mit anschließenden Arbeitsessen im Gasthof „Zum Saaletal“ in Hohenwarte.
Im Rahmen dieser Arbeitsberatung wurde unser Vertreter des Unternehmens TEAG Thüringer Energie AG, Herr Wenzel in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Er wird uns aber weiterhin im Arbeitskreis mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Erläuterung zum Systemwechsel unserer Homepage.
Im Rahmen der Beratung wurden noch weiter Tagesordnungspunkte besprochen.
Durch einen ehemaligen Mitarbeiter des Pumpspeicherkraftwerkes Hohenwarte II wurde uns bei einer Führung ein sehr interessanter Einblick in die Geschichte der Saalekaskade und speziell über das PSW Hohenwarte II gegeben.
Bilder von Axel-Rainer Porsch